Freundschaft & Kinder: Ein „Entwicklungshelfer“

Heute wissen wir, dass Freunde, neben der Familie, der wichtigste Entwicklungsmotor eines Kindes ist. Wenn die Kinder versuchen, sich in einer Freundschaft auf Regeln zu einigen, lernen sie dabei mehr, als wenn ein Erwachsener von vornherein alles durch Regeln strukturiert: argumentieren, zuhören, frei sprechen, formulieren und im Team eine Lösung finden.

Die klaren Rückmeldungen, die Kinder in einer Freundschaft bekommen, helfen ihnen, ein realistisches Selbstbild zu entwickeln. Nirgendwo kann man so gut beobachten, spiegeln und vergleichen wie im Kreise Gleichaltriger.

Kinderfreundschaften sind zudem das große Übungsfeld für spätere Beziehungen. Die Kinder erproben in einer Freundschaft, wie man mit Nähe und Trennung, Streit und großen Gefühlen umgehen kann.

In den etwa 7000 kleinen und großen Konflikten mit Gleichaltrigen, die ein Kind nach Schätzungen von Entwicklungspsychologen jährlich durchhält, üben sie, sich zu vertragen und Regeln auszuhandeln. Sie lernen, mit Anerkennung oder Ablehnung umzugehen, Rücksicht zu nehmen, sich in andere einzufühlen und sich in der Gruppe zu behaupten.

Hier in der Kinderkrippe sehen wir, wie sich die Kinder schnell zusammenfinden. Es wirkt so, als wüssten sie schon durchs Anschauen des Anderen, ob sie sich mögen werden. Es ist immer wieder faszinierend und schön, wenn sich die Kleinen ihre Spielpartner auswählen, zueinander finden und gemeinsam durch den Kinderkrippenalltag gehen.